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WAZ , 11.08.1999 / LOKALAUSGABE / VELBERT

Vom Kopf bis in den Körper  

Auf dem Hof Berkenkamp übten Reiter mentales Training

 

Dieser Mann flüstert keinem Pferd etwas, sondern seinem Reiter. Der Unterschied zwischen schlechtem und gutem Reitem, sagt Walter Werner Kaiser, wird im Kopf entschieden. Was dran ist daran, testeten 13 Reiter auf dem Hof Berkenkamp - mental.

Einen Lehrgang veranstaltete Kaiser dort kürzlich; die Teilnehmer sollten in drei Tagen eine Einführung in den angstfreien und harmonischen Umgang mit ihrem Pferd sowie die dafür notwendigen psychologischen Fertigkeiten erhalten.

Also hat Herr Kaiser von einem Trainingsinstitut aus Nörvenich versucht, den Dressur-Reitern in Neviges die Wechselwirkung von Gedanken, Gefühlen, Handlungen zu erklären; hat ihnen die Bedeutung des mentalen Trainings auch im Reitsport erläutert; und aufgezeigt, wie sich mentales Training anwenden lässt. Man kann einen Menschen mit mentalem Training nicht komplett verändern, sagt Kaiser. Aber man kann Impulse setzen.

Was das heißt, mental Impulse zu setzen, erfuhren die Kursteilnehmer eindrucksvoll. Eine Reiterin etwa, der ihr Pferd beim Passieren der offenen Stalltür stets durchging, empfahl Kaiser, in diesem Moment an etwas ganz besonders Schönes zu denken - und ihr Vierbeiner trabte plötzlich friedlich an der Tür vorbei. Es gehe gewissermaßen darum, den Kopf neu zu programmieren, sagt Kaiser, und damit auch die Reaktionen des Körpers. Man kann doch nur das umsetzen, was man sich auch im Kopf vorstellen kann.

Klingt logisch. Und findet dennoch unter Reitern bislang nur vereinzelt Anwendung. So hat eine ausländische Equipe, die 2000 bei Olympia startet, Kaiser jüngst gebucht -  für nach den Spielen. Davor sei man zu sehr mit der Vorbereitung auf Sydney beschäftigt . . .     sap

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